Mieten und Kaufen: Wohnungsmarkt stößt an Grenzen

Die Mieten in den großen Städten steigen seit rund zwei Jahren so langsam wie lange nicht mehr. In den großen Metropolen fallen sie sogar. Diese Entwicklung ist beachtlich, weil die Kaufpreise weiterhin mit zweistelligen Zuwachsraten in die Höhe gehen.

Für Anleger sind die Kaufpreise derzeit noch akzeptabel, weil die Rendite bei anderen Geldanlagen wegen der niedrigen Zinsen wesentlich schlechter ausfällt. Mieter spüren inzwischen eine natürliche Grenze: Ihre Gehälter haben sich nicht annähernd so entwickelt wie die Wohnkosten. Wer jetzt eine neue Wohnung sucht, schaut sich nach Alternativen um.

Das Forschungsinstitut empirica geht davon aus, dass Vermieter die Mieten nur in dem Maße steigern können, wie es dafür zahlungsbereite Nachfrager gibt. Zusätzlich wirke ein steigendes Neubauangebot Mieterhöhungen zunehmend entgegen.

Die aktuelle Entwicklung: Im bundesdeutschen Durchschnitt stagnieren die Angebotsmieten für Bestandswohnungen. Im November 2018 waren sie sogar erstmals seit April 2007 rückläufig. Nach einem leichten Anstieg im Dezember sanken sie im Januar wieder, um in den vergangenen Monaten erneut zu stagnieren.

Regional und innerhalb der Städte werden die gesamtdeutschen Durchschnittswerte nicht in dieser Form sichtbar. Mieten und Kaufpreise steigen in den deutschen Metropolen weiter, während sich die Preise in anderen Regionen abschwächen. Im Schnitt betrug der Zuwachs der Angebotsmieten in den Big 8-Städten gegenüber dem Vorjahr noch 2,3 Prozent und lag damit deutlich unter dem Fünfjahresschnitt von 5,0 Prozent. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen mit 6,7 Prozent deutlich stärker als die Mietpreise – bei leicht abgeschwächter Dynamik. Der jährliche Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 8,3 Prozent wurde nicht erreicht.

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